Daten & Fakten
Konversion, Revitalisierung, Umnutzung Büros zu Wohnungen
Bauherr: Garbe Immobilien-Projekte, Hamburg
Ort: Düsseldorf
Generalplanung:
Nutzung: Wohnen
Wohneinheiten: 44
Bruttogeschossfläche: 6233 m²
Fertigstellung: 2015
Grafenberger Allee, Düsseldorf
Auf zu neuen Ufern! Immer wieder fallen innerstädtische Büroflächen – obwohl in zentralen Lagen – nach längerem Leerstand brach. Dies sind willkommene Gelegenheiten, um die vorhandenen und meist gut nutzbaren Strukturen aufzugreifen und für neues Leben zu öffnen: beispielsweise als vielfältiger Wohnraum für mehrere Generationen. Im Düsseldorfer Stadtteil Flingern-Nord bot sich die Möglichkeit, ein Gebäude aus den 1970er-Jahren zu revitalisieren. Hier schlägt das Herz des Stadtteils, die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr ist hervorragend und eine Vielzahl an Läden, Schulen und Kindergärten fußläufig erreichbar. Um einen kleinen, grünen Innenhof herum entstehen auf 7 Ebenen Wohnungen mit Größen zwischen 63 und 135 m² und im Erdgeschoss an der Ecke zusätzlich Flächen für eine kleinere Gewerbeeinheit. Der Eckbau, der 1972 für die New Yorker Gesellschaft für Elektrometallurgie unter Bezugnahme auf Mies van der Rohes Seagram Building errichtet wurde, konnte komplett entkernt werden. Die vorgehängte Stahl-Glasfassade wurde demontiert und durch eine teils verputzte, teils durch Klinker-Fassadenbänder artikulierte Mauerwerksfassade ersetzt, die sich an der Nachbarbebauung orientiert. Durch eine besondere reliefartige Verarbeitungstechnik des Klinkers wird das EG als Sockelgeschoss betont. Fein ab-gestufte Fassadensprünge und das Wechselspiel zwischen Balkonen und Loggien erzeugen in den Obergeschossen ein plastisches Licht- und Schattenspiel. Die Großzügigkeit der Flächen und der Raumhöhen wurde erhalten, konnte die Konstruktion im Prinzip doch fortgeschrieben werden. Nur wenige zusätzliche Stahl- bzw. Stahlbetonstützen und ein weiterer aussteifender Kern ergänzen den Bestand. Innen erstrecken sich die 44 stufenfrei zugänglichen Zwei- bis Vierzimmerwohnungen über sieben Ebenen. Im rückwärtig gelegenen, ruhigen Innenhof entstehen für die Erdgeschosswohnungen kleine Terrassen- und Gartenbereiche und gemeinschaftlich genutzte Flächen mit einem Spielbereich für Kinder. Die privaten Freiräume setzen sich fort als Balkone zur ruhigeren Seitenstraße und Loggien zur Grafenberger Allee bis hin zu den umlaufenden Dachterrassen der Penthouses in luftiger Höhe. Mit relativ wenig Aufwand konnte so aus einem Bürorelikt eine Wohnoase entstehen.