Daten & Fakten
Neubau Hypothekenbank
Bauherr: Nürnberger Hypotheken-bank AG
Ort: Düsseldorf
Generalplanung: pinkarchitektur
Nutzung: Geschäftsgebäude
Wohneinheiten:
Bruttogeschossfläche: 2000 m²
Fertigstellung: 1998
Nürnberger Hypothekenbank, Düsseldorf
Die gesamtheitliche Betrachtung der Ressource Bauwerk war Motivation und Auslöser für eine innovative Umnutzung und Ertüchtigung des Bestandsgebäudes der Nürnberger Hypothekenbank. Die Eckbebauung ist Bestandteil eines Ensembles aus den 1970er Jahren und liegt innenstadtnah am Düsseldorfer Hofgarten. Der Bauherr, die Nürnberger Hypothekenbank, wünschte für den Standort eine Sanierungsstrategie unter technologischen, statischen und ästhetischen Gesichtspunkten. Unter weitgehender Beibehaltung der Kubatur wurde das Gebäude entkernt, neu strukturiert und mit eigens entwickelten Fassadenelementen verkleidet. Der bestehende Komplex ist durchgehend dreigeschossig. Als städtebaulich wirksame Eckbetonung wurden drei weitere Ebenen ergänzt. Alle Obergeschosse folgen einem einheitlichen Fassadenraster. Das geschlossene Sockelgeschoss öffnet sich nur über den Haupteingang. Dessen zweigeschossiges Glaselement zeigt die Dimension der Eingangshalle und wirkt als Klammer zwischen Erdgeschoss und Hauptfassade. Da die Auslastung des vorhandenen Tragwerks nahezu erschöpft war, musste die Sanierung ohne zusätzliche Gewichtseintragung erfolgen. Eine modulare Hybridfassade und ein flexibles Ausbausystem im Trocken-/Leichtbau sind Resultate der Systemfindung. Die farbigen Fassadenelemente entstanden als „Low-Tech“ Solarfassade, basierend auf den gutachterlichen Erkenntnissen der Stadttorfassade und gewährleisten hervorragenden Wärme- und Kälteschutz. Die Fassade besteht aus vorgefertigten Kassettenelementen aus ESG und Holzwolle Leichtbauplatten, die mit zweiflügeligen, wärmeschutzverglasten Aluminiumfenstern alternieren. Zudem sind außenliegende Sonnenschutzrollos im halbrunden vorgewölbten Teil der Aluminiumverkleidung montiert. Die Fassadenfelder finden sich in der intensiv roten Firmenfarbe der Nürnberger Hypothekenbank wieder. Im Geschossdeckenbereich ist die so genannte „Flex-Fassade“ aus Aluminium von außen zu öffnen. Ver- und Entsorgungsleitungen verlaufen ringförmig in der Fassadenebene und sind bei Nutzungsänderungen ohne bauliche Eingriffe leicht zu erreichen und anzupassen. Die Grundrisse haben keine vorgegebenen Raumaufteilungen, die geschlossenen Wandscheiben der Fassade bieten Anschlussmöglichkeiten für leichte Trennwandkonstruktionen. Aufzug, Treppenkern und Nassbereiche im Winkel des lang gestreckten L-förmigen Grundrisses bilden die einzigen Fixpunkte der Geschosse. Transparenz und Offenheit sind wichtige Raum prägende Komponenten. So wurde die Tageslichtnutzung durch raumhohe Fenster optimiert. Glas mit seiner materialimmanenten Farbigkeit ergänzt ein zurückhaltendes Farbkonzept, um auch auf dieser Ebene maximale Variabilität zu gewährleisten. Der nachhaltige Umgang mit der Ressource Bestand in Kombination mit dem Thema „Leichtes Bauen“ ist zukunftsweisend.