Daten & Fakten

Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude

Bauherr: Europäische Patentorganisation München

Ort: Den Haag

Generalplanung:

Nutzung: Zweigstelle des europäischen Patentamtes

Wohneinheiten:

Bruttogeschossfläche: 108005 m²

Fertigstellung: 2004

Europäisches Patentamt, Den Haag

Die Weiterentwicklung des europäischen Patentamtes in Den Haag als kontinentaler Wissensspeicher ist an der stetigen baulichen Erweiterung des Standortes abzulesen. Konsequenterweise sollte der Erweiterungsbau als Wissensorigin für Innovationen sein Wesen sichtbar nach Außen projizieren. Darum ist das Patentamt keine unauffällige Büromaschine, sondern eine Großskulptur mit Wahrzeichenfunktion und technologischer Gesamtaussage. Der dynamische Doppelturm steht auf einem Sockel, der Teil der bereits existierenden „Gartenplatte“ als räumlicher Verbindung der einzelnen Baukörper des Patentamtes ist. Das Gebäude strahlt technologische Innovation aus. Tatsächlich ist das Tube-in-Tube-Tragwerk mit einer hocheffektiven Wabenstruktur aus Stahl eine neuartige Innovation im Hochhausbau, die bei höchster Stabilität nur minimalen Materialeinsatz erfordert. Die auf das Bauteil wirkenden Kräfte werden auf die ringförmig geschlossene Gesamtstruktur übertragen. Die Transformation eines naturerprobten Konstruktionsprinzips eröffnet völlig neue Entwurfsmöglichkeiten für signifikante Architektur. Durch die tragende Hülle haben die Häuser eine große Standfläche. Zudem lehnen die beiden Baukörper achssymmetrisch gegeneinander, so dass sich Kippkräfte kurzschließen und die Häuser einander abstützen. Die thematische Auseinandersetzung der „Vollklimatisierung“ im Hochhausbereich führt zu einem natürlichen be- und entlüfteten System, mit allen Vorzügen eines ökologischen Hauses. Die Doppelfassade macht selbst in großer Höhe das natürliche Fensterlüften problemlos möglich. Die Klimatisierung bzw. mechanische Be- und Entlüftung wird nur für Sonderbereiche benötigt. Um die minimierte mechanische Belüftung noch weiter zu verringern, ist ein Solarkamin pro Hochhaus angedacht. Dieser erhält eine Solarhaube die einen thermischen Aufwind im Kamin erzeugt, womit alle Innenbereiche ohne zusätzliche mechanische Maßnahmen entlüftet werden können. Die Grundrissformation des Doppelturmes ist so angelegt, dass an keinem Punkt ein Gegenüber entsteht, sondern jedes Büro einen optimalen Ausblick nach draußen in die Ferne hat. Die Geometrie ist insofern auch für die Belichtung und Belüftung der Büros optimiert. Die beiden Türme berühren sich auf „Hüfthöhe“ und sind hier auf drei Ebenen miteinander verbunden. So werden optimale Kurzschlusseffekte zur Erreichung kürzester Wege erzielt. Optional können Abteilungen über interne Treppenkurzschlüsse in den Innenbereichen miteinander verbunden werden. Alle zentralen Funktionen befinden sich in der Sockelplatte und sind somit für jeden Mitarbeiter optimal erreichbar. Die Sockelpatte ist gleichzeitig Foyer und Anbindung an „the hinge“, ein weiteres Gebäude der Patentorganisation.

Ähnliche Projekte