Daten & Fakten

Revitalisierung und Umnutzung des Industriedenkmals Glasschleif zur multifunktionalen Spielstätte

Bauherr: STEWOG - Stadtentwicklungs- und Wohnungsbau GmbH Marktredwitz

Ort: Düsseldorf

Generalplanung:

Nutzung: Kultur und Veranstaltungszentrum, Restaurant, Dependance des Rathauses

Wohneinheiten:

Bruttogeschossfläche: 7 464 m²

Fertigstellung: 2012

2. Preis Wettbewerb

Neue Glasschleif, Marktredwitz

Die „Glasschleif“ – ein baukulturelles Bild ihrer Zeit – wird zukünftig als Herzstück der Kulturachse eingebettet sein in die großräumliche Entwicklung der Stadt Marktredwitz. Im Dialog mit neuen Architekturelementen, die eine Auslagerung wichtiger Funktionen z.B. des Foyers, der Tagungsräume und der Gastronomie möglich machen, entsteht ein sensibles Gesamtkonzept. Nach dem behutsamen Rückbau des „Anbaus“ im Norden und dem teilweisen Abtragen der vorhandenen Aufschüttungen, wird erstmalig die Gesamtgestaltungsqualität der Halle wieder spürbar und erlebbar. Der „Spagat“ zwischen funktionaler Ergänzung des Bestandes und seiner baukulturellen Qualität sowie dem architektonischen Selbstbewusstsein des Neubaus wird durch das konsequente Ablösen vom vorhandenen Baukörper und durch Glas als Material – nicht nur als Referenz an die ehemalige Produktionsstätte, sondern als Baumaterial unserer Zeit – geschaffen.
Der Neubau im Osten übernimmt wie der Westflügel die logistischen Aufgaben der zukünftigen Spielstätte. Der prägende Industriecharakter der denkmalgeschützten Glasschleif wird durch die sensible Integration der notwendigen Technik, die für den ganzjährigen Spielbetrieb erforderlich ist, nicht beeinträchtigt. Der Versatz zwischen Alt und Neu unterstreicht einerseits die Eigenständigkeit des Neubaukonzeptes und sorgt anderseits für die Verzahnung der neuen Glasschleif mit dem Außenraum. Es entsteht ein selbstbewusstes Zeugnis unserer Zeit.
Neben dem kulturellen Angebot der neuen Glasschleif, kann die „Dokumentation Glasschleif“ zusammen mit dem separat zu erschließenden Tagungszentrum eine weitere bildungspolitische Perspektive darstellen. Angebunden an die Infrastrukturen ist eine separate Nutzung dieses Bereiches denkbar. Die Integration weiterer Bausteine der kommunalen Verwaltung als Dependance des Rathauses wird in Zukunft die nachhaltige Bewirtschaftung des Gebäudes auch außerhalb des Kulturprogrammes sicherstellen. Die hohe Flexibilität und enge Verzahnung aller Funktionsbereiche werden den Teilbetrieb der neuen Glasschleif ermöglichen. Die „neue Glasschleif“ wird als Zeugnis der Architekturindustrie des vergangenen Jahrhunderts und als kultureller Kristallisationspunkt zur großräumlichen Entwicklung von Marktredwitz beitragen.

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