Daten & Fakten
Neubau Büro- und Wohnturm
Bauherr: Karg‘sche Familienstiftung
Ort: Berlin
Generalplanung:
Nutzung: Büro-, Geschäfts- und Wohngebäude
Wohneinheiten:
Bruttogeschossfläche: 8863 m²
Fertigstellung: 2003
DIFA-AWARD – Quartiere Deutschlands – Tiergarten Dreiecke in Berlin Mitte
Lenné Eins, Berlin
Mit dem Mauerfall 1989 beginnt die Entwicklung des Berliner Niemandslandes entlang der ehemals deutsch-deutschen Grenze. Nach 30 Jahren Winterschlaf bildet das Lenné-Dreieck erneut den urbanen Auftakt zum Potsdamer Platz und zum Berliner Tiergarten. Die Architektur des Büro- und Wohnturms „Lenné Eins“ reagiert mit ihrer markanten Form auf diesen städtischen Kontext. Die geschuppte gläserne Front des Büroturms ist als gewölbte Glas-Doppelfassade ausgebildet und dient dem Schallschutz und der Mikroklimatisierung. Sie geht in das Dach des Gebäudes über und bildet die fünfte Ansicht. Die Architektur folgt dem Leitgedanken des nachhaltigen und zukunftsfähigen Bauens und zeichnet sich dadurch aus, dass sie in der Lage ist, Nutzeransprüche flexibel, unter weitestgehender Umgehung des Einsatzes technischer Einrichtungen, direkt aus der Umwelt zu bedienen. In diesem Falle ist die konsequente Trennung zwischen Wohnnutzung bzw. gewerblicher Nutzung Grundvoraussetzung für eine technisch wirtschaftliche, optimierte Organisation bzw. Konstruktion. Zudem ergibt sich die damit verbundene Möglichkeit, die gesamte Infrastruktur des Gebäudes individuell auf die Nutzungsanforderungen abzustimmen. Diese Ansätze sind Bausteine eines integrierten Konzeptes, dessen Synergien sich aus dem Wechselspiel zwischen Konstruktion, Energiekonzept und Fassadenkonstruktionen ergeben. Um im städtebaulichen Kontext seiner wichtigen Lage gerecht zu werden, bedarf es bei der Bebauung der Kreuzung Lennéstraße – Ebertstraße einer bewussten städtebaulichen Eckbetonung. Die eng gefassten Vorgaben des Bebauungsplans lassen zwar nur wenig Interpretationsfreiraum, bei geschicktem Einsatz architektonischer Mittel aber durchaus eine expressive Eckbebauung zu. Das Gebäude leitet die strikten geradlinigen Strukturen der Nachbarbebauung geschickt und schwungvoll um die städtebauliche Ecke und setzt sich in seiner Formensprache dennoch klar vom übrigen ab. Die Spitze des Gebäudes wird durch eine Auflockerung der internen Bürobereiche, durch bewusst optisch hervorgehobene Besprechungsräume, durch interne Landschaftsplatten, Galerien und ein sphärisches Beleuchtungskonzept zusätzlich in Szene gesetzt. Die internen Gebäudestrukturen öffnen sich zum Tiergarten und bilden spannende Innenraumbereiche, unter anderem ein mehrgeschossiges Atrium.