Neubau der Stadtwerke in Wolfsburg

Der Nordkopf, das nördliche Ende der Stadtmitte in Wolfsburg, gewann seit der Etablierung als ICE-Haltepunkt 1998 in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung für die Stadt und deren Entwicklung. Mit der Autostadt Wolfsburg, dem Phaeno Science Center und weiteren Bebauungen in unmittelbarem Umfeld, hat dieser Bereich stark an Qualität und Anziehungskraft gewonnen. Zukünftige Nutzungskonzentrationen wie das DOW und der Umbau der städtischen Anlagen im kompletten Bereich werden das Areal weiter stärken. Die städtebauliche und architektonische Bedeutung des Grundstückes im Schnittpunkt von Kollerachse und Mittellandkanal ist groß. Man könnte den Nordkopf als neues Stadtentrée bezeichnen. Im Bebauungsplan ist die Freihaltung der Kollerachse als zentrale Stadtachse festgehalten. Der Neubau für die LSW muss ein adäquates Gegenüber zum Phaeno darstellen. Städtebaulich ist die Kontraposition eines vertikal hochragenden Hauses neben der kraftvollen und dynamischen liegenden Form des Science Centers von Zaha Hadid richtig. Gleichzeitig soll das Gebäude in der Lage sein, dem ansonsten ausufernden Platz zwischen Hauptbahnhof, Phaeno und zentralem Omnibusbahnhof, eine fassende Platzkante zu bieten. Insbesondere für die vom Hauptbahnhof aus kommenden Besucher der Stadt ist diese Raumkante sehr wichtig. Das hinter dem neuen Hochhaus liegende Bestandsgebäude der LSW wird saniert und energetisch ertüchtigt. Es erhält eine neue Fassade, die zu einer optischen Einheit des gesamten Ensembles führt. Die Fassade des Hochhauses ist im Kontrast zum Phaeno und der Kleinteiligkeit der sonstigen nachbarschaftlichen Bebauung klar und ruhig. Augenscheinlich eine Ganzglasfassade ist sie zu vierzig Prozent opak zur Minimierung der solaren Aufheizung im Sommer und der nötigen Wärmedämmung im Winter. Die Ausbildung als Doppelfassade erlaubt eine natürliche Lüftung aller Büroflächen.