Daten & Fakten

Neubau / Erweiterung: Justiz-, Büro- und Verwaltungsgebäude

Bauherr: Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW GmbH, Niederlassung Düsseldorf

Ort: Düsseldorf

Generalplanung: pinkarchitektur

Nutzung: Oberlandesgericht, Düsseldorf

Wohneinheiten:

Bruttogeschossfläche: 11800 m²

Fertigstellung: 2005

1. Preis Wettbewerb

OLG Oberlandesgericht, Düsseldorf

Der Fall war klar und eindeutig – seine Umsetzung diffizil: Die bauliche Erweiterung des Oberlandesgerichts forderte Respekt gegenüber der schon bestehenden Architektur aus zwei Stilepochen und Mut zur architektonischen Vernetzung mit dem 21. Jahrhundert. Die Erweiterungsneubauten des Oberlandesgerichts spannen eine Brücke zwischen einem Jahrhundert Baukultur – das historische Hauptgebäude an der Cecilienallee wurde 1906 erbaut, das dahinter liegende Hochhaus 1958. Unter Würdigung dieser bestehenden Gebäude wurde durch die Neubauten ein funktional wie baulich geschlossenes Ensemble geschaffen und die bisher fehlende Stadtkante an der Klever Straße ergänzt. Neben der historischen Fassade des Altbaus aus der Jahrhundertwende und dem Hochhaus aus den 1950er-Jahren erscheint die Architektursprache des Neubaus zunächst von Zurückhaltung geprägt. Bei genauerer Betrachtung jedoch verbindet der Erweiterungsbau durch die konsequente Strenge von Material- und Formensprache den epochalen Gebäudekomplex zu einem repräsentativen und würdevollen Ensemble. Material und Farbe der Kalksteinfassade orientieren sich am Bestand, doch der klare Rhythmus von schmalen, hohen Fenstern und Natursteinpaneelen formuliert einen deutlichen Gegenwartsbezug. So bleibt die Lesbarkeit der einzelnen Bauteile architektonisch und städtebaulich erhalten. Der Neubau nimmt Büros, Sonderbereiche für Prüfungen, Sitzungssäle, Schulungsräume sowie die Kantine auf. Alle Richter und Mitarbeiter des Oberlandesgerichts finden nun Raum, sodass die bisherige dezentrale Verteilung auf diverse Nebenstellen obsolet wird. Im Zuge der Baumaßnahme entstanden außerdem eine Tiefgarage und ein neuer Eingang für die Bediensteten an der Kurt-Baurichter-Straße. Der Innenhof des Gerichtes wird durch eine Skulptur der Düsseldorf Künstlerin Hede Bühl geprägt.

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