Stadterweiterung Düsseldorf-Unterbach

Auf dem Gelände des ehemaligen Logistikzentrums einer Lebensmittelkette ist ein neues Stadtquartier geplant. Das Motiv eines Vierseithofes bildet das konzeptionelle Grundprinzip des Entwurfes. Zwar sind hier nicht Bauernhaus, Scheune und Nebengebäude in ein Geviert gestellt, sondern mehrere Wohngebäude. Diese bilden jedoch durch den gemeinsamen Innenhof eine kleine Nachbarschaft, die innerhalb des gesamten Areals durch eine „Grüne Mitte“ mit den anderen „Höfen“ verknüpft ist. Private, halböffentliche und öffentliche Bereiche sind damit klar definiert.
Die Unterteilung des Areals in solche Hofstrukturen erlaubt sinnvolle Bauabschnitte. Die Wohnungstypologien, die die Vierseithöfe bilden, sind so gewählt, dass das Gebiet im vollständig bebauten Zustand zum Landschaftsschutzraum im Norden hin an Durchlässigkeit zunimmt. Die Einfamilienhäuser sind im nördlicheren Bereich, die Geschoßwohnungsbauten im Süden und Osten angeordnet. Die „Grüne Mitte“ bildet das Herzstück des Entwurfes. Sie vernetzt die einzelnen Bereiche, bietet unterschiedlich ausgeprägte Aufenthalts- und Spielangebote und ist Standort der Kindertagesstätte. Als öffentliche, dörfliche Angeranlage gedacht, verbindet sie die Bebauung mit dem Landschaftsraum und wird zum Treffpunkt der Nachbarschaften auch über das Areal hinaus. Als neue Aufstellmöglichkeit für die Unterbacher Karnevals- und Schützenzüge trägt sie zudem zum gelebten Brauchtum im Stadtteil bei.
Im nördlichen Teil des Plangebietes zum Landschaftsschutzraum hin ist ein Anteil an Einfamilienhäusern in Form von Reihenhäusern, Doppelhäusern und freistehenden Einfamilienhäusern geplant. Der Wohnungsmix der Geschosswohnungsbauten der anderen Baufelder ist auf eine breite Durchmischung der zukünftigen Bewohnerschaft ausgelegt. Sämtliche Wohnungen und Häuser des neuen Quartiers sind barrierefrei zu erschließen, um Ältere und bewegungseingeschränkte Menschen bei der Wohnraumsuche angemessen zu berücksichtigen. Für betreuungsbedürftige und pflegebedürftige Menschen ist eine kleine Seniorenwohnstätte vorgesehen. Sie ist Teil eines der Vierseithöfe und keine separate Bauform, um die Integration aller Bewohner des Quartiers zu fördern.