Daten & Fakten

Neubau Wohnhaus mit textiler Hülle

Bauherr: Dr. Stephan Oehmen

Ort: Hilden

Generalplanung:

Nutzung: Wohnhaus

Wohneinheiten:

Bruttogeschossfläche: 496 m²

Fertigstellung: 2003

Auszeichnung Vorbildliche Bauten - Stadt Hilden 2004

Wohnhaus mit Textiler Hülle, Hilden

Wie eine Malerei in der Landschaft leuchtet das Wohnhaus mit textiler Hülle eines Kunstliebhabers und -sammlers aus der umgebenden Wohnbebauung in Hilden hervor. Sachlich und spektakulär zugleich bietet es der Nachbarbebauung einen Einblick in moderne Kunst und Architektur. Obwohl Bebauungsachsen und Gebäudehöhe sich mit den zwei Geschossen an der Nachbarbebauung orientieren, hat die Konzeption dieses Gebäudes nur noch wenig mit einem herkömmlichen Wohnhaus gemein. Basierend auf dem Typus des „Hofhauses“ orientieren sich alle Räume des Hauses statt zu einem Hof zum zentralen Bilderlager hin. Das Lager beherbergt eindrucksvolle Werke des Bauherrn und Kunstsammlers. Die Raumdecke des Lagers dient im oberen Geschoss als Empore. Der gesamte Dachbereich über dieser Empore ist angehoben und rundherum verglast; diese Dachlaterne dient der Ausleuchtung des so entstandenen Atriums. Die Anordnung der Fensteröffnungen folgt der inneren Struktur des Hauses, die Fensteröffnungen sind durch Raumnutzungen und innen-außen Blickachsen bestimmt. Das charakteristische Gestaltungselement, die mit Motiven des Kölner Malers Professor Hartmut Neumann bedruckte Stoffhaut, umhüllt das Haus. Seine Arbeiten handeln von fantastischen Welten, seine Farben leuchten und lodern, Flora und Fauna – seine zwei großen Themen. Das transparente Material verknüpft metaphorisch Haus und Umwelt miteinander. Die Hülle besteht aus 26 Einzelsegmenten mit einer Höhe von jeweils 5,20m. Die Drucke sind seitlich miteinander verbunden. Die Eckteile wurden durchgehend gefertigt und um die Ecken, auf dem Profil aufliegend, gespannt. Diese, das Haus wie ein Kleid umhüllende Stoffhaut, dient mit ihren Abbildungen einer fantastischen Fabelwelt als Blickfang in den Straßenraum. Sie schützt durch ihre Malerei vor Blicken in das Innere des Hauses und erlaubt dank ihrer Netzstruktur gleichermaßen den Bewohnern die Sicht nach außen. Inhaltlich verknüpft sie durch ihre metaphorische Erzählweise Haus und Umwelt miteinander. Und erzählt nicht zuletzt vom Herzstück des Hauses: einer Bildersammlung im Zentrum des Gebäudes. Lichterfüllter Kubus und fantastische Fabelwelt, nutzungsorientierte Funktion und Materialreduktion auf Glas, Stahl und Beton, sind die Elemente, aus denen ein ganz persönlicher Ort individuellen Wohnens entstanden ist.

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