Daten & Fakten

Umnutzung städtisches Behördengebäude zu urbaner Mischnutzung

Bauherr: Landmarken AG, Aachen

Ort: Dortmund

Generalplanung:

Nutzung: Hotel, Wohnen, Kindertagesstätte, kleine Gewerbeeinheiten

Wohneinheiten:

Bruttogeschossfläche: 12000 m²

Fertigstellung: 2020

1. Preis Interessenbekundungsverfahren
polis award 2020, Kategorie „Reaktivierte Zentren“

Gesundheitshaus, Dortmund

Das denkmalgeschützte Dortmunder Gesundheitshaus (1958-1961), eine Ikone deutscher Nachkriegsarchitektur, soll im Geiste seines Urhebers, des Architekten Will Schwarz behutsam saniert, revitalisiert und umgenutzt werden. Wo bisher das Gesundheitsamt untergebracht war, entsteht ein städtisches Ensemble aus Hotel, Wohnnutzung, Kindertagesstätte und kleinen Gewerbeeinheiten. Von der öffentlich zugänglichen Dachterrasse geht der Blick weit über die Dortmunder Innenstadt. Das Konzept greift die zentralen gestalterischen Merkmale von Will Schwarz auf und überführt sie sensibel und verantwortungsbewusst in eine zeitgemäße Erscheinung. Wo immer möglich, werden die originalen Bauteile erhalten, denkmalgerecht saniert und gegebenenfalls ertüchtigt. Der repräsentative Eingangsbereich mit der spektakulären, frei wie eine abstrakte Plastik in den Raum gesetzten Haupttreppe und dem expressiven, farbigen Terrazzoboden ist auch weiterhin Dreh- und Angelpunkt des Ensembles. Die zahlreichen Kunstwerke werden katalogisiert, wo nötig restauriert und eingelagert, um danach als Abbild des Zeitgeistes an ihre ursprüngliche Stelle zurückzukehren. Die filigrane Stahlprofilfassade soll exakt mittels dafür angefertigter Stahlprofile nachgebaut werden. Die Glasmosaikflächen werden gesichert und geschützt, um eine Beschädigung auszuschließen. Um das äußere Erscheinungsbild nicht zu verändern wird die Fassade im Sinne des Denkmalschutzes innenseitig gedämmt. Der im Farbkanon der Fassade installierte, textile Sonnenschutz wird an allen Flächen ergänzt. Der Rhythmus der Fassade kommt stärker zum Vorschein und sommerlicher wie winterlicher Wärmeschutz werden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes erfüllt. Die Fassade im Gartengeschoss wird in den anderen Gebäudeteil weitergeführt. Dadurch ist auch dort ein ebenerdiger Austritt zu den Außenspielflächen der Kindertagesstätte möglich. Will Schwarz entwarf auch die Innenausstattung „seines“ Gesundheitshauses. In einigen Labors ist bis heute die Originalausstattung aus farblich zart abgestuften Einbautischen und -schränken erhalten. Das neue Konzept sieht genau das wieder vor und übernimmt den Ansatz des Zusammenspiels von Innen- und Außenarchitektur. Die Appartements bekommen einen neuen, maßgeschneiderten Ausbau. Im Innenhof des Ensembles, der heute eine versiegelte Stellfläche ist, entfaltet sich die von Schwarz ursprünglich erdachte „Grüne Oase“. Offenheit, Leichtigkeit, Skulpturalität und farbige Lebendigkeit des Gebäudes werden in neuem Glanz erstrahlen.

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